یاد‌‌‌ِ‌‌‌ سارا

"Die revolutionärste Tat ist und bleibt, immer ´das laut zu sagen, was ist´."

*********** « انقلابی ترين عمل همواره بيان رسای حقيقت بوده و خواهد بود » ***********

مرداد ۱۹، ۱۳۸۴

Dein Sohn پسرت

Ich möchte euch ein wenig über meine Mutter - Ana oder wie alle sie nannten Sara erzählen.
Ihre wunderbare Personlichkeit und ihre Leidenschaft für Ihren Kampf gegen Tyrannei und Ungerechtigkeit zeichneten sie aus.
Nach ihrem Abitur im Iran ging sie im Rahmen eines sogenannten „Zivildienstes für Mädchen“ in entfernteste Dörfer in Iran, um den Leuten dort zu helfen. Diese Dörfer waren meist nur nach mehren Stunden mit dem Pferd zu erreichen. Jedoch waren diese Strapazen für meine Mutter kein Grund, sich dem Leid und dem Elend der Leute dort zu entziehen. Sie wollte dort hin, um dort zu helfen.
Bevor sie in Tabriz in der Fabrik „Nachtab“ anfing zu arbeiten, schloß sie sich einem kleinen Arbeiterzirkel an. In diesem Umfeld der Fabrik war sie tagtäglich mit dem Elend der ArbeiterInnen konfrontiert und erlebte dieses mit. Sie sah, wie 10jährige Mädchen in 12-Stunden-Schichten in der Nacht unter schwersten Bedingungen arbeiten mussten. Sie erzählte mit von einigen schrecklichen Arbeitsunfällen die dort geschahen.
Sie wurde vom damaligen Schah-Regims verhaftet. Aufgrund ihres starken Willens, konnte ihr nichts nachgewiesen werden, und sie wurde nach kurzer Zeit entlassen.
Während der Revolution im Iran von 1978/79 arbeitete sie in der Maschienenfabrik „Maschiensasie“ in Täbriz. Durch ihren Kampf gegen die herschenden Verhältnisse wurde sie zur Wortführerin und zur Vertreterin des Frauenkomittees der Fabrik für den damaligen Arbeiterrat gewählt.
Alle ihre Kraft und Energie setzte sie dafür ein, gegen das neue Regime zu kämpfen, das weiterhin das Kapital vor dem Kampf der ArbeiterInnen um ihre Interessen zu beschützen versuchte. Sie nahm an verschiedensten Streiks und Protesten teil. Sie war daran beteiligt, den Kampf der Arbeiter und insbesondere der Arbeiterinnen in der Fabrik zu organisieren und vorran zu treiben.
Sobald das neue Regime an die Macht gekommen war, griff es auch sofort die ArbeiterInnen und die Arbeiterräte an. Sara war die erste, die daraufhin entlassen wurde.
Während dieser Zeit beteiligte sie sich aktiv an einer politischen Organisation namens „Peykar“. Im Gegensatz zu anderen Organisationen hielt diese Organisation im folgenden Iran-Irak-Krieg zu beiden Völker und stellte sich gegen beide tyrannische Regimes. Sie befürwortete die Solidarität der iranischen und irakischen Arbeiter. Die neue Macht im Iran begann zu dieser Zeit ihre sogenannten „Säuberungsmaßnahmen gegen Anti-Revolutionäre“. Da die Unterdrückung und die Verfolgung sehr stark zunahmen, waren wir gezwungen, von Tabriz nach Teheran zu fliehen und im Untergrund zu leben und zu arbeiten.
Unter falschem Namen fing sie
an in Tehran in einer neuen Fabrik zu arbeiten und ihren Kampf fortzuführen. Die Arbeiterinnen der Fabrik wollten sie erneut als Wortführerin aufstellen, aber wegen der angespannten Situation war es viel zu gefährlich.
Nach einer Weile war klar, dass ein Bleiben im Iran viel zu gefährlich wäre. Um nicht dasselbe Schicksal wie die zahllosen anderen Mitkämpfer und Genossen zu erleiden, die vom Regime verhaftet, gefoltert und hingerichtet wurden, entschlossen wir uns, nach Deutschland zu fliehen.
Aber für Sara war es egal wo sie ihren Kampf gegen Ungerechtigkeit und für die Sache der Arbeiterklasse führte, ob in Deutschland oder im Iran. Hier arbeitete sie jetzt fast neun Jahre als Altenpflegerin und ihre Patienten liebten sie wegen ihrer Menschlichkeit.
Auch hier erlebte sie die Unterdrückung in ihrer Arbeitsstätte und kämpfte dagegen an. Sie empfand es als Lebensaufgabe, dagegen zu protestieren und sich durch ihr Engagement für andere Menschen aufzuopfern. Sie war eine Vorkämpferin in jeder Hinsicht. Ich bin stolz auf sie und ihren Kampf.
Sie lebte immer mit der Hoffnung auf eine menschliche Gesellschaft und ihr Handeln war tagtäglich davon geprägt, die Welt etwas zu verbessern.

Wir müssen ihren Kampf fortführen.